Sie sind gelandet! Auf einem Acker im Gewerbegebiet Rellingen-Ost, nicht mal 500 Meter von der Hamburger Stadtgrenze entfernt. Was wie ein Ufo erscheint, hätte eigentlich auch nur eine schnöde, pragmatische Produktionshalle für einen Lampenhersteller sein können. Was jedoch dabei herauskommt, wenn ein ambitionierter Leuchtendesigner auf ein ambitioniertes Architekturbüro trifft, lässt einem heute noch verwundert die Augen reiben. Die Auftraggeber Franziska und Tobias Grau hatten 1988 in Hamburg ein Unternehmen für die Herstellung von Leuchten gegründet. Durch ihren Erfolg und um eine optimale Arbeitsumgebung für ihre Designer und Arbeiter in der Produktion zu schaffen, benötigten sie größere Räumlichkeiten. Damit beauftragten sie das damals angesagtes Hamburger Architekturbüro BRT (Bothe, Richter, Teherani). Die waren da schon für ihre futuristischen Entwürfe bekannt. Kaum zu glauben ist, das BRT schon vor 25 Jahren Solarpanel in die vordere Glasfront des Gebäudes integrierte. Das Tragwerk ist aus Holz und die großen Glasfassaden an den Gebäudeseiten sind durch eine Art Glas-Jalousien vor zu viel Sonneneinstrahlung geschützt. Auf der Rückseite sind beide Gebäudeteile mit einer abgeschrägten Glasfassade versehen, die den Arbeitern in der Produktion das nötige Licht verschaffen. Durch die nördliche Ausrichtung dringt hier kein direktes, also auch kein blendendes Licht ein. Dieses Gebäude muss nicht als Ufo aus der Zukunft kommen, es ist aber so durchdacht, dass es für die Zukunft gemacht ist. Bei Tobias Grau hat die Zukunft im Jahr 2021 eine neue Wendung bekommen. Seitdem leiten die beiden Söhne des Gründerpaares, Timon und Melchior Grau, das Unternehmen unter dem schlichten, neuen Namen Grau.

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