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Architekturbüro
Entwurf Fritz Schumacher
Architekturbüro
Ausführung Johann Christoph Otto Ranck
Projektname
Lothringer-Straße-Siedlung
Standort
Hamburg , Deutschland
Status
Fertigstellung 1921 , Denkmal
Hauptkategorie
Mischnutzung
Unterkategorie
Mehrfamilienhaus, Einzelhandel
Fassade
Klinker rot
Fotocredit
MoA/Jörg Stiehler
Stadtplanung
Baudeputation (Lt.: Fritz Schumacher)
Onlineartikel
Eintrag bei der Fritz-Schumacher-Gesellschaft
Beschreibung
Die Aufstellung rechtskräftiger Bebauungspläne befand sich zu Beginn von Schumachers Amtszeit noch in der Zuständigkeit des Ingenieurwesens. So blieb Schumacher, der zuvor in Dresden mitgeholfen hatte das erste städte¬bauliche Seminar an einer deutschen Hoch¬schule einzurichten, der wichtigste Hebel der städtebaulichen Praxis vorerst versperrt. Manche Projekte der ersten Jahre benutzte er um sich schrittweise Kompetenzen zu erstreiten (Stadtpark, Alsterkanalisierung). Im Jahre 1914 setzte Schumacher die Schaffung einer Abteilung für Städtebau durch, die dem Hochbauwesen angegliedert wurde. Im Jahr 1917 folgte seine Schrift über „Die Kleinwohnung“, Studien zur Wohnungsfrage, eine wirkungsvolle Kampfschrift gegen die noch gültige Praxis der „Mietskaserne“ und gegen eine Planung, die reformierte Bauformen verhinderte. Die alleinige Kompetenz für die Bebauungsplanung wurde ihm aber erst 1923 bei der Rückkehr aus Köln zugestanden, als man alle Aufgaben in der vergrößerten Abteilung für Städtebau und Stadterweiterung unter seiner Leitung zusammenfasste. Für Schumacher war der Bebauungsplan vor allem anderen ein Instrument zur Steuerung der notwendigen Reform des Massenwohnungsbaus. Die alten Bebauungspläne beruhten noch auf dem Baupolizeigesetz von 1893, dass bei extremer Baudichte enge Wohnhöfe und Hinterflügel – die sogenannten Schlitzbauten – zuließ. Das Straßensystem war nicht nach Verkehrs- und Wohnstraßen differenziert, Grünflächen wurden nur punktuell als Schmuckplätze eingesetzt. Im Jahre 1919 erreichte Schumacher mit Hilfe von Umlegungen zum ersten Mal, dass ein gültiger Plan modellhaft revidiert wurde. Es war der zuvor vom Ingenieurwesen aufgestellte Bebauungsplan für das noch kaum bebaute Dulsberg ¬Gebiet im südwestlichen Barmbek. Das Rückgrat seines Gegenentwurfes ist ein 50 Meter breiter, über einen Kilometer langer, leicht gekrümmter Grünzug mit Spielplätzen, Planschbecken, Gärten und Sportanlagen. Damit wurden die Grünflächen, gegenüber der Vorlage, vervielfacht. Was außerdem erreicht wurde, war die Herabzonung von fünf auf drei Geschosse und eine quer zum Grünzug angelegte streifenförmige „durchlüftete“ Blockaufteilung mit geringen Blocktiefen. Damit wurde die Verwendung von Hinter¬flügel-Bauten von vornherein unmöglich gemachte. Trotz der Herabsetzung der Geschosse erreichte Schumacher mit der gleichen Wohnfläche des alten Plans auch dessen Wirtschaftlichkeit. Als Baumaterial wurde Klinker vorgeschrieben und mit der Ausführung des ersten Bauabschnitts 1919 begonnen.
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Projektnummer MoA
32544