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Teehaus

Das von Heinz Graaf (1910–80) entworfene, heute denkmalgeschützte Teehaus in den Großen Wallanlagen wurde für die, nach dem Gesamtplan vom Gartenarchitekten Günther Schulze angelegte Internationale Gartenbauausstellung (IGA) von 1963 realisiert. Graaf war einer jener Architekten, welche Hamburg mitprägten, ohne dass dies ins öffentliche Bewusstsein drang. Zu seinen bekannteren Bauten gehören der Busbahnhof Wandsbek Markt (1962) und das Verwaltungsgebäude des Deutschen Rings an der ehemaligen Ost-West-Straße (1962–64).

Sein ursprünglicher Entwurf für das Teehaus lagerte quadratisch und breitbeinig auf vier Stützen. Sie rückten im weiteren Entwurfsprozess zusammen; ein Erschließungskern mit Keller kam dazu. Die fast schwebende Stahlkonstruktion wurde an vier Säulen mit über das Dach geführten Zugseilen aufgehängt. Der Stockwerksrahmen mit den Geschossebenen kragte um fünf Meter aus. Dazu kamen Sonnenblenden und Jalousien in Holz. Drei quadratische, ins Wasser geschobene Holzplattformen bildeten die Erweiterung in den Außenraum. Der filigrane Pavillon verkörperte den weltoffenen Charakter der Ausstellung und bezog sich sehr zeitgemäß – inmitten entsprechend gestalteter Gartenanlagen – auf japanische Vorbilder.

Mit Abschluss der IGA wurde der Erhalt des Teehauses diskutiert. Es durfte „wegen seiner städtebaulich günstigen Lage […] zunächst probeweise“ weiterbestehen. 1966 entschied die Gesamtleitung der IGA 1973, das Teehaus als Planungsbüro zu nutzen und umzubauen. Auf der IGA 73 selbst fungierte es als Informationspavillon für die Besucher/innen. Danach wurde das Teehaus zu einer Altentagesstätte umgebaut.
Untersuchungen in den Jahren 2012 und 2016 ergaben, dass eine markante Schiefstellung des mittlerweile denkmalgeschützten Gebäudes vorlag. In den Jahren 2019–21 erfolgte durch das Hamburger Ingenieurbüro Hellmann eine aufwendige wie denkmalgerechte Sanierung des Teehauses.

Text: Jörg Schilling, Schaff Verlag

Kooperation

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit dem Schaff Verlag entstanden.

Über das Teehaus ist beim Schaff Verlag ist ein interessantes Heft erschienen. Dort wird die gesamte bisherige Geschichte des markanten Baudenkmals beleuchtet - vom temporären Bau zur IGA 1963 bis zur Sanierung die 2021 abgeschlossen wurde.

Das Bauheft zum Teehaus beim Schaff Verlag: hier klicken

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Bauwerke prägen unsere Umwelt wie kaum etwas anderes. Doch welche klugen Köpfe stecken hinter den Gebäuden? Mit „Map of Architecture“ bringen wir hier Licht ins Dunkel. In Hamburg sind die Angaben von mehr als 12.000 Häusern verfügbar, in anderen Städten gibt es erste Einträge, z.B. in Kopenhagen.